Übersichtsplan Sanierung und Umgestaltung Baselstrasse Solothurn

Umfassende Neugestaltung der Verkehrsachse Baselstrasse

Die wichtigste östliche Verkehrsachse der Stadt Solothurn hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Sie muss umfassend erneuert werden, wenn sie nicht zu einem teuren Dauersanierungsfall werden soll. Das Projekt Sanierung Baselstrasse umfasst mehrere Teilprojekte und Elemente, die bis Ende der 20er-Jahre realisiert werden sollen:

  • Die Sanierung und Umgestaltung der Baselstrasse vom Baseltorkreisel bis nach St. Katharinen mit einer Totalsanierung der Bahn- und Strassentrassen und einer Umstellung auf Mischverkehr sowie dem Bau beidseitiger Fuss- und Velowege.
  • Die verkehrstechnische Sanierung des Baseltorkreisels und die statische Verstärkung der Personenunterführung
  • Die Erneuerung der Werkleitungen für die Netze der Stadt Solothurn im Untergrund.
  • Der Bau einer neuen Kreuzungsstelle für das Bipperlisi und von Einrichtungen der Bahntechnik sowie der Strassenentwässerung auf dem Abschnitt St. Katharinen - Sandmatt Feldbrunnen.

Als Projektträgerschaft zeichnet der Kanton Solothurn, vertreten durch das Amt für Verkehr und Tiefbau gemeinsam mit der Aare Seeland mobil AG für das Projekt verantwortlich. Die Stadt Solothurn sowie die Gemeinde Feldbrunnen-St.Niklaus sind als Standortgemeinden in der Projektorganisation vertreten.

BS Strasse

Editorial








Liebe Solothurnerinnen

Liebe Solothurner

Im August des letzten Jahres habe ich mit der Verantwortung für das Baudepartement des Kantons Solothurn auch das Projekt für die Sanierung und Umgestaltung der Baselstrasse in Solothurn übernommen, das wir in gemeinsamer Bauherrschaft mit der Aare Seeland mobil AG umsetzen. Schon der Neubau einer Strasse auf der grünen Wiese setzt heutzutage eine aufwändige Projektierung voraus. Aber die grössten Herausforderungen stellen sich für Städte und Agglomerationen, die ihre Verkehrsachsen inmitten historischer Bausubstanz an die Bedürfnisse des modernen Verkehrs anpassen müssen. Wenn wie bei der Baselstrasse eine neue Bahntrasse gebaut, Platz für Fuss- und Radverkehr geschaffen und ein flüssiger Autoverkehr gewährleistet werden müssen, gleicht ein solches Projekt schon fast der Quadratur des Kreises. Dazu kommen ein dichtes Werkleitungsnetz im Untergrund, elektronische Verkehrsfluss-Steuerungen und die komplexe Bahntechnik, ohne die das Verkehrsaufkommen zu den Spitzenzeiten nicht mehr bewältigt werden kann. Vor diesem Hintergrund sind wir dankbar, dass der Bund diese Herausforderungen erkannt hat und die Behebung der jährlich wachsenden Verkehrsprobleme finanziell über seine Agglomerationsprogramme unterstützt. Diese Chance wollen wir nutzen. Die Sanierung der Baselstrasse wird auch so noch eine grosse Investition für den Kanton und während der Bauphase eine Belastung für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Trotzdem werden wir nicht darum herumkommen, die am Ende ihrer Lebenszeit angelangte Bahn- und Strasseninfrastruktur zu sanieren. Insbesondere auch die grossen und seit Jahren bekannten Defizite bei der Verkehrssicherheit gebieten uns, die Baselstrasse endlich an die heutigen Erfordernisse anzupassen. Als Baudirektorin bitte ich Sie deshalb, diese Herausforderung gemeinsam mit uns zu bewältigen. Damit ein drängendes Problem für mehrere Generationen nachhaltig gelöst werden kann.

Sandra Kolly
Kreisel und Haltestelle Baseltor

Kreisel und Haltestelle Baseltor

Der Baseltorkreisel ist heute ein Unfallschwerpunkt. Er soll mit dem Projekt verbessert werden. Neu wird die Spurführung im Kreisel klar definiert – von der Werkhofstrasse her mit zweispuriger Zufahrt. Die übrigen Zufahrten erfolgen einspurig. Die Haltestelle Baseltor des Bipperlisi wird neu richtungsgetrennt auf beiden Strassenseiten erstellt. Die Haltestellen befinden sich ausserhalb der Fahrbahn. Sie werden behindertengerecht ausgebaut und für den Velo- und Fussgängerverkehr optimiert.

Darüber hinaus sind im Untergrund umfangreiche Arbeiten nötig. Die gesamten Werkleitungen werden überprüft und ergänzt. Die in die Jahre gekommene Statik der Unterführung muss wegen der wachsenden Verkehrsbelastung verstärkt werden.

St. Josef

St. Josef

Der Abschnitt zwischen den Haltestellen Baseltor und Sternen wird im Mischverkehr befahren. Neben den kombinierten Fahrbahnen für Autos und Bahn bleibt trotz des engen Strassenraumes neu beidseitig Platz für je einen gemeinsamen Fuss- und Veloweg. Die unübersichtlichen Arealausfahrten werden mit Ampeln ausgerüstet, welche bei Bahndurchfahrt Rot zeigen. St. Josef ist die heikelste Engstelle auf der Baselstrasse. Sie kann wegen der historischen Gebäude auf beiden Seiten nicht verbreitert werden

Haltestelle Sternen

St. Josef bis St. Katharinen

Die Haltestelle Sternen (Bahn und Bus) wird neu auf der westlichen Seite der Kreuzung Sternengasse zu liegen kommen. Die beidseitigen Haltestellen werden behindertengerecht ausgebaut, die Führung des Veloverkehrs optimiert. Die Kreuzung Sternengasse wird weiterhin mit einer Ampel gesteuert. Auf dem Abschnitt zwischen der Kreuzung Sternengasse bis zur Haltestelle St. Katharinen benutzen Bahn und Auto dieselbe Fahrspur. Daneben bleibt auf beiden Strassenseiten genügend Platz für gemeinsame Fuss- und Velowege. Fussgängerübergänge werden neu mit Schutzinseln ausgestattet, damit die Strasse besser überquert werden kann. Die Fussgängerübergänge sind bei Bahndurchfahren ampelgesteuert.


Haltestelle St. Katharinen

Haltestelle St. Katharinen

Die Haltestelle St. Katharinen verbleibt an ihrem heutigen Standort. Neu wird ein Mittelperron zwischen den beiden Gleisen erstellt. Von diesem aus kann auf beide Seiten in die Züge ein- und ausgestiegen werden. Der Perron wird mit einem Perrondach ausgestattet und behindertengerecht ausgebaut. Auf dem Areal südwestlich der Haltestelle wird zudem ein neues Dienstgebäude für den Bahnbetrieb errichtet. Es enthält Bahntechnik zur Steuerung des Abschnittes Baselstrasse.


Kreuzungsstelle St. Katharinen

Kreuzungsstelle St. Katharinen

Zwischen der neuen Haltestelle St. Katharinen und Feldbrunnen Dorf wird das Bahntrasse auf Doppelspur erweitert. Diese Kreuzungsstelle wird nötig im Hinblick auf einen Viertelstundentakt für das Bipperlisi. Ursprünglich sollte die Kreuzungsstelle erst in einer zweiten Phase gebaut werden. Wegen der Verzögerung des Gesamtprojektes, den inzwischen konsolidierten Fahrgastprognosen und aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen wird sie nun gleichzeitig mit der Sanierung der Baselstrasse realisiert.

Fazit


Die Sanierung wird zum Anlass genommen, gleichzeitig auch die diversen Probleme anzupacken: Oberste Priorität hat dabei die Verbesserung der Verkehrssicherheit. Damit dies gelingt, wird der Strassenquerschnitt neu aufgeteilt. Bahn- und Autofahrspuren werden zusammengelegt. So entsteht Platz für separate Velostreifen und Trottoirs, was nicht nur die Sicherheit für den Fuss- und Veloverkehr verbessert, sondern auch den Autofahrenden zugutekommt. 

Mischverkehr schafft Platz

Gemäss neuem Konzept werden die Fahrspuren von Bahn und Auto zusammengelegt. Neu gibt es zwei Spuren mit gemischtem Verkehr statt wie bisher zwei Spuren für Autos und eine Spur für die Bahn. So entsteht Platz für separate Velostreifen und Trottoirs, was nicht nur die Attraktivität für den Fuss- und Veloverkehr verbessert, sondern auch den Autofahrenden zugutekommt. Das gewählte Konzept wird auch als «Mischverkehr» bezeichnet. Solche Mischverkehrslösungen haben sich anderswo in der Schweiz mehrfach bewährt.

Mehr Sicherheit

Durch das verbesserte Angebot für den Velo- und Fussverkehr kann die Verkehrssicherheit für alle verbessert werden. Die Sicherheit für Verkehrsteilnehmende, die in die Baselstrasse einbiegen wollen, wird durch die einheitliche Verkehrsführung von Bahn und Strasse nachhaltig erhöht. Anders als bisher kommt beim Einbiegen die Bahn immer von links – genauso wie der Strassenverkehr.


Grafik


Behindertenkonforme Haltestellen

Gleichzeitig werden behindertenkonforme Haltestellen gebaut; der ebenerdige Einstieg dient dabei mobilitätseingeschränkten Personen gleichermassen wie auch Personen mit Kinderwagen oder Gepäck. 

Weniger Konfliktstellen für Autofahrende

Auch für den Autoverkehr bringt das Projekt Vorteile: Konfliktreiche Stellen werden vermindert und die Sicherheit verbessert. 

Bahn und Autoverkehr funktionieren 

Dass dieses Konzept funktioniert, wurde mit Verkehrssimulationen umfassend geprüft. Fazit: Der Verkehrsfluss wird stabiler, sowohl für die Bahn wie auch für den Autoverkehr. Der Bahnbetrieb wird weiterhin mit Lichtsignalen abgesichert. Für den Autoverkehr bleibt die Reisezeit bis ins Zentrum unverändert. 

Was bringt das Projekt?

  • Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden (Bahn, Auto, Velo- und Fussverkehr)
  • Zwei Gleise für das Bipperlisi und eine sanierte Strasse 
  • Mehr Platz und erhebliche Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr
  • Normgerechte Fahrspurbreiten und Lichtraumprofile für einen sicheren Bahn- und Autoverkehr 
  • Städtebauliche Aufwertung des Strassenraumes, reduzierte Trennwirkung der Strasse

Was bringt das Projekt nicht?

Zwei Züge gleichzeitig auf der Baselstrasse: Selbst bei einem Viertelstundentakt, der frühestens ab 2027 eingeführt würde, zirkuliert zwischen Bahnhof Solothurn und St. Katharinen nie mehr als ein Bipperlisi gleichzeitig. Die Kreuzungsstelle befindet sich in Feldbrunnen.